Medienmitteilung – Fragwürdige Senkung des Steuerfusses für das Budget 2026

Die Bekanntgabe des Budgets 2026 sowie der letzten Hochrechnung für die Rechnung 2025 durch den SR scheint auf den ersten Blick erfreulich: eine schwarze Null im Budget und für 2025 (wieder einmal) deutlich höherer Steuereinnahmen als budgetiert.

Zudem schlägt der SR eine Senkung des Steuerfusses auf 75 Prozent vor. Dies erstaunt uns als SP doch sehr, denn als die SVP bei der letztjährigen Budgetdebatte bereits eine Senkung des Steuerfusses verlangte, warnte der Finanzvorstand noch eindringlich davor, dass dies angesichts der anstehenden Herausforderungen (demografische Entwicklung, soziale Integration, Klimawandel, um nur einige Beispiele zu nennen) und der dringend notwendigen Investitionen (v.a. beim Schulraum) nicht nachhaltig sei und die finanzielle Basis der Stadt gefährde.

Wenn der SR nun nur ein Jahr später selber eine Steuersenkung vorschlägt, stellt sich für uns doch die Frage, was sich denn so stark verändert haben soll, dass diese Senkung rechtfertigt.

Ja, die Stadt steht finanziell gut da, doch sind die erwähnten Herausforderungen bereits bewältigt oder gar verschwunden? Wohl kaum. Im Gegenteil, es wird immer noch um jeden Rappen gestritten, wenn es um Ausgaben für Soziales, Gesundheit und Alter oder um Massnahmen für eine nachhaltige Klimapolitik geht. Statt jetzt in diese Bereiche zu investieren und die anstehenden Investitionen im Blick zu haben (Stichwort Busbahnhof und Ausbau ÖV) werden Steuergeschenke verteilt, von denen real nur wenige profitieren. Denn was machen für die Einwohner von Dübendorf schon ein paar gesparte Steuerfranken aus, wenn dafür die Infrastruktur lediglich verwaltet und an den Dienstleistungen gespart wird? 

Dübendorf hat bereits einen der tiefsten Steuerfüsse im ganzen Kanton und ist gleichzeitig eine der am stärksten wachsenden Gemeinden. Wo hier die viel gerühmte nachhaltige Finanzpolitik stecken soll, erschliesst sich der SP nicht.

Statt jetzt kurzsichtig die Steuern zu senken, und damit die bürgerliche Sparfantasien zu befriedigen, würden wir uns eine vorausschauende Strategie wünschen, die tatsächlich allen Dübendorfer*innen zugutekommt. Wir werden uns deshalb in der anstehenden Budgetdebatte im Gemeinderat dafür einsetzen, dass nicht kurzfristige Zückerchen verteilt werden, sondern nachhaltige und langfristige Investitionen umgesetzt werden, damit Dübendorf eine lebenswerte und attraktive Stadt für alle ist. Und dies misst sich nicht an einem tiefen Steuerfuss.    

RW, 27.09.2025

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