Die neue Anstellungs- und Besoldungsverordnung (ABVO) in Dübendorf ist nur ein Teilerfolg für das Personal. Die Mitte-Rechts-Mehrheit im Parlament verweigerte den Angestellten eine zusätzliche Ferienwoche. Entgegen dem Antrag des Stadtrats.
2023 gab es berechtigte Proteste und eine Petition des städtischen Personals gegen die ungenügende Lohnanpassung und für mehr Mitsprache der Angestellten. Über ein Jahr brüteten der Stadt- und Gemeinderat jetzt über der neuen ABVO. Ein Teilerfolg darin ist, dass der Stadtrat jährlich nicht nur die Quote der Besoldungserhöhungen, sondern auch einen Teuerungsausgleich für das Personal berechnen muss. Dieser soll jedoch nur ausgewiesen werden. Er ist also weder garantiert noch «automatisch», wie das ein SVP-Vertreter im Rat behauptete.
Bei der vom Stadtrat vorgeschlagenen zusätzlichen Ferienwoche handelt es sich in Tat und Wahrheit nur um drei zusätzliche Tage im Vergleich mit dem Kanton. Trotzdem wurde von rechts geradezu ein Untergangsszenario heraufbeschworen: Der SVP-Vertreter bezeichnete dies als einen «direkten Angriff auf die Privatwirtschaft», während Mitte und GLP behaupteten, mehr Ferien trage kaum zu einer besseren Arbeitskultur und zur Arbeitszufriedenheit bei. Schliesslich unterstützten nur noch SP und Grüne die sechste Ferienwoche: Auch diese Massnahme sei ein Zeichen für die Wertschätzung des Personals und dürfe nicht gegen andere Verbesserungen in der AVBO ausgespielt werden.

Personal übergibt dem Stapi die Petition
Besser als nichts…
Die Mitte-Rechts-Mehrheit setzte sich schliesslich durch und zeigte damit erneut, dass sie auch in Zukunft auf Kosten des Personals sparen will. Dies ausgerechnet in einer Situation, in der die Stadt grosse Rechnungsüberschüsse macht und den Steuerfuss im Budget 2026 um drei Prozent senken will!
Da gleichzeitig die relativ grosszügige Regelung für Dienstaltersgeschenke beibehalten bzw. noch etwas verbessert wurde, stimmte Links-grün in der Schlussabstimmung zähneknirschend dann doch für die neue ABVO. Dies entspricht auch der Stimmung beim Personal. Das alte Dilemma sozialdemokratischer Politik bleibt: Doch lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach….