Die Meldung im Glattaler vom 8. August klingt verlockend: Im Innovationspark Dübendorf soll für 200 Millionen eine Chipfabrik entstehen. Im Moment beherrschen die USA, Taiwan, Japan und China die Chipproduktion dieser Welt. Entsprechend abhängig ist Europa von den entsprechenden Lieferketten. Das Vorhaben im Innovationspark reiht sich ein in andere europäische Projekte, um diese Abhängigkeit zu verringern.
Der Pferdefuss ist allerdings: Die Chipproduktion ist enorm Energie- und CO2-intensiv. Zudem ist sie mit einem sehr hohen Wasserverbrauch und grossen Mengen von gefährlichen Abfällen verbunden. Auf der anderen Seite können Vibrationen für die Chipherstellung gefährlich sein. Schon ein vorbeifahrender Lastwagen kann zu Pannen führen. Folglich wäre die Chipfabrikation kaum mit den Starts und Landungen auf der Helikopterbasis des Flugplatzes oder mit Flügen des PC-7-Teams vereinbar…
Träger des Chipprojekts in Dübendorf («Swiss Chip Fablab») sind ETH/Empa, Schweizer Halbleiterfirmen und der japanische Konzern Hitachi. Interessiert ist auch der deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall, der gerade seine Produktion von Flugabwehrsystemen in Örlikon massiv ausbaut. Die Chips sollen also offenbar auch für die Rüstungsindustrie produziert werden.
Die Stadt Dübendorf und der Kanton sind jetzt gefordert, um rechtzeitig mögliche Probleme und Belastungen einer solchen Produktion zu erkennen und zu eliminieren. Je nach Grösse braucht die Chipfabrik so viel Wasser wie heute die gesamte Stadt. Die Trägerschaft des Projekts muss klaren Wein einschenken und die Stadt über mögliche Gefahren und zusätzliche Umweltprobleme informieren.