Ende letzten Jahres habe ich als Anwohner und Vater eine Petition für Tempo 30 und sichere Schulwege im Hochbord beim Stadtrat eingereicht. Der kürzliche Schulbeginn zeigt leider erneut, wie dringend konkrete Massnahmen nötig sind – insbesondere im Hinblick auf die dunkle Jahreszeit.
Ein besonders kritisches Beispiel ist derzeit der Weg vom Westhof zum Kindergarten Am Stadtrand: Da der Chästrägerweg wegen der SBB-Baustelle blockiert ist, müssen Kinder über die Strasse „Am Stadtrand“ zum Kindergarten gelangen und dabei mehrmals die Strasse queren. Temporäre Fussgängerstreifen wurden erst auf Druck einer Anwohnerin aufgefrischt. An einer Stelle müssen Kinder weiterhin ohne Zebrastreifen die Tempo-50-Strasse überqueren – die Stadtverwaltung lehnte diesen ab. Stattdessen wurden beidseits auf dem Trottoir Fussabdrücke aufgemalt…

Auch die Situation zwischen Stettbach-Mitte und Helsana ist unbefriedigend. Dort überqueren täglich hunderte Fussgänger:innen auf dem Weg von und zum Bahnhof als schlechte Vorbilder ohne Zebrastreifen die Tempo-50-Strasse – ein Beispiel für mangelhafte Verkehrsplanung. Gleich nebenan fehlte vor dem Kindergarten nach dessen Eröffnung jegliche Signalisation. Erst nach dem Hinweis einer Lehrperson wurde ein Zebrastreifen eingerichtet. Ein aufgemaltes Warndreieck „Schule“, wie beim ThreePoint, fehlt bis heute. Die Parkplätze, welche die Situation zusätzlich unübersichtlich machen, scheinen wichtiger zu sein als die Sicherheit der Kinder.

Laut Kindergarten sollen die Kinder ab den Herbstferien den Schulweg selbstständig meistern. Doch vierjährige Kinder können Geschwindigkeit, Distanz und Gefahren von Fahrzeugen noch nicht einschätzen. Das Motto scheint zu lauten: „Eigenverantwortung“ – oder zynisch gesagt: „Abwarten, bis etwas passiert“.
Die zuständigen bürgerlichen Stadträte handeln im wachsenden Quartier Hochbord zu passiv, wenn es um Verkehrssicherheit geht. Das Auto steht im Zentrum. Der Langsamverkehr hat keine Priorität. Es ist unverständlich, dass man im Zentrum Tempo 30 einführt, gleichzeitig aber in den Quartieren vor Schulen und Kindergärten Tempo 50 belässt.
Der Stadtrat hat aufgrund der Petition ein Gutachten in Auftrag gegeben. Doch währenddessen fahren weiterhin gestresste Lieferwagenfahrer und Pendler mit nicht angepasster Geschwindigkeit durch unsere Quartiere. Die Stadt sollte bereits jetzt laufend proaktiv handeln und punktuelle Massnahmen ergreifen!
Remo Streich, Vorstandsmitglied SP Dübendorf / Kandidat Sekundarschulpflege